Trotz all der Hürden und Probleme, die bewältigt und Kämpfe, die durchstanden werden müssen, der Circus wird nicht einfach aufgeben und aufhören zu existieren. Er wird mit all den Entwicklungen mitgehen und sich selbst verändern, sich vielleicht mehr auf spektakuläre Akrobatikshows konzentrieren, anstatt weiterhin auf die mittlerweile umstrittenen Tiershows zu bauen. Es muss nicht immer alles genau so bleiben, damit es gut ist. Denn es wird nie immer so bleiben wie es ist. So traurig diese Sätze klingen mögen, doch „was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling“.

So. Erkennt hier irgendjemand die Schmetterlingsflügel in dem Bild? Der Rock, den ich hierfür extra zusammengebastelt hatte, wollte sich wohl lieber in Schatten und Rauch verstecken. Deswegen sei hier explizit angemerkt: Ja, sie sind da! Die metaphorischen Schmetterlingsflügel!
Wer sich dafür so gar nicht versteckt hat, war Fenja. Nein, Fenja bot uns nach meiner Anweisung „Eigentlich brauchst du da oben gar nicht so viel machen“ stattdessen die mit Abstand spektakulärste Darbietung in diesem Projekt. So schnell, wie sie von einer eleganten Position ganz oben, zu einer ganz unten kopfüberhängend wechselte, so sehr verzweifelte Tim mit der Einstellung des Lichts hinterherzukommen. Und meine Kamera hatte auch so ihre Probleme bei dem Tempo mitzukommen. Doch musste ich feststellen, wie wunderbar war die Entscheidung diesen Blog ins Leben zu rufen? All diese anderen Fotos von Fenja hätten sonst ja niemals von meiner Festplatte ans Tageslicht gefunden.
 
Entsetzen herrschte bei meiner Mutter, als sie zu uns hereinkam. Ein paar Tage zuvor hatte ich einen völlig normalen Hula-Hoop-Reifen schwarz besprüht, um diesen für ein anderes Bild des CIRCUS Projekts nutzen zu können. Und da sah sie auf einmal ein Mädchen auf einem schwarzen Ring kopfüber in der Werkstatt baumeln. Verständlich, dass man dann erst einmal denkt, die Katastrophe wäre nahe. Doch der schwarze Ring, auf dem Fenja da so wild herumkletterte war natürlich ihr eigener Aerial Hoop, den wir an einen massiven Balken befestigt und dann auf Stabilität getestet hatten. Also alles gut! Fenja befand sich nicht in Lebensgefahr – falls sich hier irgendwer auch Gedanken gemacht haben sollte.

Das ist doch mal ein großartig aufmerksames Team oder? Rettet Fenja! Und den Rock bitte auch.

Tja, und da sind wir dann auch am Ende dieser Fotostrecke angekommen. Ein relativ seltsames Gefühl. Word teilt mir gerade mit, ich habe gleich 8000 (Oh heilige Mutter Gottes, die 8000 ist gerade wirklich das 8000. Wort!) Wörter geschrieben und damit die Anzahl einer halben Bachelorarbeit erreicht. Warum genau hatte ich damals noch Angst vor dieser riesigen Wortanzahl, als ich meine Thesis anfing?
Naja, ich werde unkonzentriert nach diesen 8000 Wörtern und 2 Jahren, die mich dieses Projekt nun schon begleitet. Es mit diesem Bild nun zu vervollständigen und zu Ende zu bringen, ist ein schönes Gefühl. Doch auch ziemlich seltsam, es ist nun Zeit das Projekt loszulassen. Naja gut, so komplett loslassen, tue ich es doch noch nicht ganz…
Liebe Leute, diese Bilder werden nun für fast einen ganzen Monat im Herrenhaus Vogelsang hängen! Wer sich die Bilder also auch mal in gedruckt anschauen möchte, könnte hier seine Chance wittern. Über den Ausstellungszeitraum finden das Pferdegeflüster, das Victorian Art Festival und die Mittsommer-Remise statt – also gleich wunderbare Ausflugsziele mit dazu!
Ich habe mich so riesig über die Zusammenarbeit mit meinem Team und jeder irgendwie hilfsbereiten Person in diesem Projekt gefreut, über jedes liebe Wort zu den Bildern, dieses leuchten und die Freude in den Augen meiner Models, sobald sie ihr Foto sahen – da ist das doch ein krönender Abschluss. Und ich danke euch riesig, falls ihr mich bis hierhin begleitet habt!
CREDITS
Kostüm: Marlena Wels
Licht: Tim Boye
Nebeleffekte: Jannis Lippisch
Video: Philipp Spieck