Das Leben ist nicht immer einfach. Nicht für mich, nicht für dich und genauso wenig für die Menschen, die jeden Tag im Rampenlicht stehen. Auch für sie scheint der Tag einmal endlos, erbarmungslos oder schwarz wie die Nacht. Sie stolpern und fallen genauso über die Hindernisse im Leben. Doch was ist, wenn dir gar nichts anderes übrig bleibt, als die Show aufrechtzuerhalten und weiterzumachen. Was ist, wenn du nicht mehr kannst. Aber musst.

Wie man auf der Skizze erkennen kann, war ich am Anfang noch der festen Überzeugung das alte Akkordeon aus meiner Kindheit wiederzufinden. Naja, immerhin ließ sich dann aber die alte Trompete auffinden.

So traurig dieses Bild aussehen muss, es war nicht nur eines der kürzesten Shootings – nein, wir hatten auch einen Riesenspaß dabei. Arne ein Instrument in die Hand zu geben war wohl eine besonders gute Idee. Ich hatte von Anfang an eigentlich an ein Akkordeon gedacht – in der festen Überzeugung ich würde das alte Ding, mit dem wir als Kinder gespielt hatten, schon wieder auffinden. Niemand erinnerte sich daran es weggegeben zu haben, also hätte es theoretisch auf dem Dachboden liegen müssen. Nun, das war allerdings wie gesagt nur Theorie und der Dachboden ist groß… Stattdessen fand ich dann die alte Trompete wieder, mit der mein kleiner Bruder mit ca. 2 Jahren lärmend durchs Dorf zog. Immerhin, ich hatte jetzt ein Instrument.

Ja, der Hut besteht vollkommen aus Pappe, eine Menge Klebeband und ein bisschen Stoff.

Dieses Bild war das letzte am ersten Tag des Shooting-Wochenendes und das bis hierhin verbliebende Team konnte sich zum ersten Mal verhältnismäßig entspannt im Raum der Maske versammeln und Line dabei zusehen, wie sie Arne in einen traurigen Clown verwandelte. Dabei entspann sich dann auch die Diskussion um die Schönheit der Trompete, die uns das ganze Shooting über begleiten sollte. Zugegeben, was Arne der Trompete entlockte, war schon eher destruktiv für die Befürworter. Aber wenn man aus einer Musikerfamilie kommt, lässt man sich wohl nicht so leicht entmutigen und so hielt unsere Aufnahmeleitung Rebecca standhaft dagegen. Auch wenn sie es nicht gerade immer leicht mit Arne hatte.
Rechts und links neben Arne standen Tania und Rebecca und hielten tapfer eine Viertelstunde lang die Marionettenfäden, die am Jackett befestigt waren, in die Höhe. Johann hielt die Nebelmaschine fleißig auf Arnes Gesicht gerichtet und Line hatte endlich das Vergnügen sich ohne Zeitdruck im Nacken ein ganzes Shooting anschauen zu können, nachdem sie einen ganzen langen Tag Gesichter bemalt hatte. Arne gab uns währenddessen allen ein bezauberndes Trompetenkonzert und bereicherte damit sicher auch den Tag meiner Nachbarn, bis ich ihm erklären musste, dass er auch so tun kann, als ob er gleich zum Spielen ansetzen würde. Das kam dann auch dem Foto zu Gute und wir hatten direkt das Bild im Kasten, ganz genauso wie ich es mir vorgestellt hatte.
Für Arne war das alles etwas verwirrend schnell zu Ende und so endete dieser erste Shooting-Tag nicht nur mit einer Menge Euphorie, sondern auch mit Trompetenklängen gepaart mit Hup-Geräuschen, die friedvoll durch die abendliche Dorfstimmung hallten.

Die wunderschöne Szenerie, zum Abschluss nochmal eingefangen von Line.

CREDITS
Kostüm: Marlena Wels
Assistenz: Tania Smilgies, Rebecca Schmidt