Ich bin Marlena – so wie es ausschaut nun frische Blogbetreiberin! Denn nach der ewig langgezogenen Phase „Ja, ich setze mich jetzt wirklich bald mal mit dem Thema Webseite auseinander“, schlich sich heimlich und leise auch die Blogfunktion ein. Könnte ja auch ganz praktisch sein.

Nur sollte so ein Blog wohl sinnvollerweise auch damit anfangen wer man ist, wer schreibt hier eigentlich und warum. Sich vorstellen also. Und da kommen wir zu meinem Problem: dieses Talent habe ich wohl noch nie besessen. Jegliche Vorstellungsrunden lösen bei mir den Drang aus weit wegzulaufen. Das kann dann entweder so laufen: „Hi, ich bin Marlena, komme aus Kiel und bin… äh. 21.. 20. Nein, warte. Ähm. Jaa. 21.. ja wirklich! 21 Jahre alt.“ Oder man sitzt eines Tages, nachdem man sich in seinem Studium für einen Schwerpunkt entscheiden musste, zwischen den schlausten IT-affinen Menschen des Jahrgangs und muss beim Vorstellen plötzlich seine Existenz in dieser Runde begründen. „Öhm ja, ich bin Marlena und ich habe keine Ahnung warum ich hier bin. Eigentlich war das nur Bauchgefühl“.

Viel hat sich da nicht geändert. Mittlerweile bin ich 25 und verdränge mein Alter mit jedem Jahr erfolgreicher und ja, ich renne auch weiterhin blind meinem Bauchgefühl hinterher. Der Kopf fordert zwar beharrlich sein Mitspracherecht, hat es aber nicht gerade leicht mit uns. Mit dieser Blogfunktion sind wir uns auch noch nicht ganz einig. Kopf sagt „Ist ja völliger Quatsch, was sollen wir denn da schon schreiben?“, Bauch ist eher der Meinung uns wird da schon was einfallen. Genauso wie bei dieser Vorstellungsrunde hier.

So. Wer ist denn nun aber dieses Wesen mit dem allseits bekannten Problem Kopf/Bauch – Bauch/Kopf?

Ich bin Marlena. Das Mädchen, das immer lacht. Das sagen zumindest die Leute. Stimmt aber natürlich nicht – 24 Stunden am Tag lachen wäre auch mir irgendwann zu anstrengend. Das Mädchen mit den tollen Fotos. Auch das sagt man sich so. Hm, naja. Nach so einem guten Jahrzehnt fotografisch austoben, wäre es wohl traurig, wenn dies nicht so wäre. Wobei man fairerweise sagen muss Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters und ein Anhänger der Meinung Fotografie sei reine Existenzbescheinigung und dürfe nur abbilden, was ist, käme wohl kaum bei den meisten meiner Fotos auf seinen Geschmack.

Das bin ich also für die meisten Menschen, für die mein Name ein Begriff ist. Groß aussagekräftig ist das aber noch nicht.

Ich bin ein Landkind, durch und durch. Das Mädchen, das jederzeit den Wald einer großen Gruppe Menschen vorziehen würde, mit jedem Stein und jeder Pflanze spricht und jedes Tier sofort als neuen Freund deklariert. Das Mädchen, das mehr in Traumwelten wandelt und in ihrem Kopf lebt, als anderswo und Märchen realer findet, als jede Biografie. Feen, Zwerge und Trolle. Warum nicht? Noch mehr potentielle Freunde. Das Mädchen, das jedes Notizbuch und jeden Zeichenblock am liebsten für sich beanspruchen würde und sich in einer Samstagnacht gern mal in Ideen vertieft und malend und bastelnd am Schreibtisch sitzt. Hab ja schließlich auch Malen und Basteln studiert, wenn es nach meiner Familie geht. Auch genannt Multimedia Production.

Ja, ich versuche dann schon mal verirrte Schmetterlinge zu überwintern oder Vögel zu retten.

Aber das wohl Wichtigste ist: Ich liebe es die Welt anders zu sehen, durch meine Augen. Dinge zu entdecken, erkennen und diese zu erzählen. Ich liebe es die Dinge, die ich fühle in einem Bild zu verarbeiten. Welten zu erschaffen und Geschichten zu erwecken und zu erzählen. Und das alles in einem Bild. Ich spreche durch Bilder.

Und auch wenn ich mich in Worten niemals so stark fühle, wie in Bildern, so hoffe ich hier auf diesem Blog hin und wieder die ein oder andere Geschichte eines Bildes erzählen zu können.

Ja, bei diesen Selbstporträts habe ich übrigens beschlossen, dass Teilzeitelfen auch nicht immer im dünnen Kleidchen herumhuschen müssen. Gerade bei Winterstürmen nicht. Dicke Wollpullis, Jogger über der Leggins und Neopren-Gummistiefel kann ich da nur wärmstens empfehlen!