Für wohl die meisten von uns ist der Zirkus ein buntes fröhliches Treiben. Menschen behangen mit Glitzer und Gold, eingehüllt in kunterbunte Kostüme umgeben dich, lachen dir zu, laden dich ein, ihnen in diese vergnügliche Welt voller Spektakel zu folgen. Süßigkeiten an der einen Ecke, akrobatische Meisterleistungen auf der anderen. Clowns bringen dich zum Lachen. Oder zum Weinen. Je nachdem. Die Schlangenfrau daneben bringt dich zum Staunen und der Balanceakt der Seiltänzerin lässt dir den Atem stocken.
Doch so aufregend das alles für uns scheinen mag, diese Anderswelt ist eine Alltagswelt. Sie ist kein Zuckerschlecken. Sie verlangt Disziplin und harte Arbeit, ist strapazenhaft und schmerzvoll und fordert Blut, Schweiß und Tränen.
 

Hier, meine lieben Leute, haben wir das Bild, das ein Zirkuszelt forderte. Das einzige Bild, in dem sich mein Unterbewusstsein wohl dachte „Ach komm, so‘n bisschen was klar zirkusartiges wäre doch schon ganz cool.“ Das Bild, bei dem die liebe Jule ein Zirkuszelteckenpfusch aus Gardinen und klapprigen Stangen nicht gelten ließ, was mich dann zum Zauberer Mr. TrickNic mit seinem Zelt führte. Und der Grund ein ganzes Tagesshooting und mehrere Personen nach Eutin zu verlagern.
Vielen Dank liebes Unterbewusstsein. Das hat sich doch irgendwie gelohnt.
Außerdem hatte ich mir für dieses Bild in den Kopf gesetzt einen LED-Stern einzubauen. Aber macht euch mal auf die Suche nach einem schönen prächtigen LED-Stern. Anscheinend gibt es nur einen Markt für süße kleine Fensterbank-Sterne. Die bringen es ja nicht einmal ansatzweise. Also musste ich selbst kreativ werden. Nach ziemlich langem Hin-und-Her-Überlegen bzw. nach der Zwangspause des Projekts kam dann die Idee: Eine Lichterkette in einem Pappstern verbasteln!
Für die Zuckerwatte brauchte ich genauso eine Notlösung. Natürlich fand ich auch hier dank meiner super pünktlichen Vorbereitung keine Zuckerwatte im Supermarkt. Dafür aber Watte. Passt ja bestimmt auch, dachte ich mir und färbte die Watte mit roter Acrylfarbe ein. Klappt eher so mäßig gut, aber die ganze Kreation hielt immerhin bis zum nächsten Tag halbwegs zusammen.

Und so kam alles zusammen, der Stern sprang nicht auseinander, die Watte spielte ihre Rolle als Zuckerwatte relativ stabil und die Sonne verschwand natürlich genau dann hinter dem Nachbarhaus, als wir bereit zum Shooten waren. Emma schaffte es Fenja genau den Look zu verpassen, den ich mir dafür vorgestellt hatte. Jule versteckte sich im Zelt und jonglierte zwischen den Jobs der Nebelmaschinenwächterin und Undercover-Social-Media-Beauftragten. Ja und Fenja machte ihren Job als Zirkusmädchen – wie nicht anders zu erwarten – ganz schön grandios.

Credits
Assistenz: Jule Nero
Kostüm: Marlena Wels